Wann merkt man, dass man verrückt wird? Und wie macht es sich bemerkbar? Sind es die vielen Stimmen im Kopf? Oder sind diese Stimmen nur laute Gedanken? Sie hatte diese Gedanken und wusste nicht, was sie davon halten sollte. Sie bekam Angst vor sich selbst. War sie im Begriff verrückt zu werden? Eigentlich glaubte sie nicht verrückt zu sein, doch sie hatte nicht nur diese Gedanken in ihrem Kopf, sondern auch manchmal Stimmen. Das kann man sich so vorstellen, man stellt etwas nicht so Tolles an und eine innere Stimme tadelt Dich, eine andere lobt Dich vielleicht. Alles mit der eigenen Stimme im Kopf und doch vom Wesen her irgendwie anders. Die Ängstliche, die Rebellische, die Vernünftige und die, die sie ermahnte, das sie in ihrem Kopf nicht mit Stimmen reden soll. Es gab noch mehrere Stimmen, aber einige meldeten sich nur selten zu Wort. Oft schwiegen alle, es kam immer auf die Situation an, wenn sie sich zu Wort meldeten. Aber sie dachte sich, dass wohl jeder Mensch Stimmen in sich hatte und sie hin und wieder hörte. Bei dem Einen mehr, bei dem Anderen weniger. Diejenigen, die zu viele Stimmen in ihrem Kopf hatten, wurden für verrückt erklärt. So viele Stimmen hatte sie nicht, sie hielt sich immer noch für normal, keine Gefahr eingeliefert zu werden. Es hielt sich also alles noch im Rahmen, was aber ihre Gedanken nicht erklärte. Warum hatte sie diese Gedanken? Sie würde fast sagen, eine geistige Verbindung, aber das wäre vielleicht weit hergeholt. Diese Gedanken bewirkten etwas bei ihr, ein wohliges Gefühl und Erleichterung… sie konnte es nicht wirklich beschreiben. In letzter Zeit war sie sowieso lieber in ihrer geistigen Welt als in ihrer materiellen. In der materiellen Welt dient man als moderner Sklave und kommt kaum zur Ruhe. In ihrer geistigen Welt lebte sie ihre Träume und Sehnsüchte aus und sie war glücklich dabei. Es gab kein Zeitgefühl, alles schien unendlich. Wenn sie in die materielle Welt zurückgeholt wurde, war es oft so, dass nur wenige Minuten vergangen waren, aber in ihrer geistigen Welt schien es wie eine Ewigkeit. Sie hielt sich oft in ihrer geistigen Welt auf, sie hatte große Sehnsucht danach. In Ruhe glücklich sein, kein Stress und keine schlechten Nachrichten, das hieß keine negative Einstrahlung. Das war gut, denn negative Einstrahlung brauchte sie nicht, die hatte sie aus ihrer materiellen Welt schon genug. Deshalb war sie im Geiste positiv, es brachte sie irgendwie innerlich ins Gleichgewicht und außerdem konnte sie von ihrem Stress abschalten, manchmal sogar komplett vergessen, so schön war es in ihrer geistigen Welt. Dort bekam sie die Geborgenheit, die sie seit langem vermisste. Dort gab es keinen Stress, sondern nur Frieden. Ihre Wünsche konnte sie in ihrer geistigen Welt ausleben. Das hieß aber nicht, dass sie nur schöne Gedanken hatte, manchmal waren auch ziemlich wirre Gedanken in ihrem Kopf, ob sie wollte oder nicht, sie waren plötzlich da. Gedanken, die sie in manchen Fällen gar nicht aussprechen konnte, sie waren einfach zu heftig und mancher würde vielleicht sagen, zu krank. Vor solchen Gedanken erschreckte sie sich. Was hatten solche Gedanken in ihrem Kopf zu suchen? Bei solchen Gedanken holte sie sich dann selber wieder zurück in die materielle Welt oder flüchtete in schönere Gedanken, wenn es ihr gelang. Wenn sie in schönen Gedanken war, machte es sie glücklich. Dieses Gefühl von glücklich sein vermisste sie in ihrer materiellen Welt, dort war es eher grau. Egal in welcher Hinsicht, irgendwie schien alles schief zu laufen in ihrem Leben. Dann war da noch diese Stimme in ihrem Kopf, die ihr sagte, das dies alles nicht von Bedeutung sei und alles gut werden würde. Ob sie wollte oder nicht, sie musste lächeln. Manchmal brachten sie die Zufälle zu dieser Stimme, dann fühlte sie diese tief in ihrem Herzen. Oft ein glückliches Gefühl der Erleichterung, manchmal jedoch auch ein Herz zerreißen, weil das ein oder andere dunkle Geheimnis offenbart wurde. Die eigenen so genannten Sünden und hinzu kam all das Elend dieser von uns gemachten Welt. Wenn sie in diesen Gedanken war, dann zog sich ihr Herz zusammen und sie litt aus tiefstem Herzen mit, sie konnte nur mit Mühe ihre Tränen zurück halten. Sie fühlte Reue aus tiefstem Herzen, was nicht immer so war, erst seit sie diese Stimme irgendwie wahr nahm. Es war einfach eine Verbindung da, sie fand keine Worte dafür und konnte es nicht wirklich erklären. Generell ist sie feinfühliger geworden. Oder war sie das schon immer und hatte es nur nicht bemerkt? Zuviel negative Einstrahlung, da kann man das Positive oft übersehen. Aber sie wollte positiv leben, glücklich sein und in Frieden leben. Wünscht sich das nicht jeder Mensch? Sie konnte sich kaum vorstellen, dass es einen Menschen gab, der sich nicht nach Frieden sehnte.
Da war es wieder…. Für einen Moment war sie das kleine Mädchen in ihrem Kopf, nur ein Bruchteil einer Sekunde und dann war sie wieder sie selbst. Was hatte das zu bedeuten? Warum war das so? War sie mehrere Personen in Einer? Oder waren das ihre Wesensarten, wenn man es so nennen konnte? Sie hatte keine Antwort, aber verrückt war sie nicht, da war sie sich sicher. Sie hatte keine bedrohlichen, kranken Gedanken und wollte niemandem schaden….. meist nicht…. Aber eigentlich wollte sie keinem schaden, denn sie verabscheute Gewalt. Warum soviel Gewalt auf unserem Planeten herrscht, das konnte sie nicht verstehen, das ging nicht in ihren Kopf. Warum waren Menschen so? Gewalt gehörte einfach nicht in ihre Welt! Sie war eher eine Freundin der Liebe und Harmonie. Wenn sie in die Sterne sah, wenn sie den Mond sah, wenn sie die Sonne sah und wenn sie die Natur sah, dann fühlte sie sich verbunden mit ihnen. Wie, konnte sie sich nicht erklären, aber sie fühlte Verbundenheit und Bewunderung. Sie könnte stundenlang in einen klaren Sternenhimmel sehen, so schön anzusehen findet sie ihn. Es gibt Menschen, die haben da keinen Blick mehr für übrig, das konnte sich nicht verstehen. Sie sah sich auch gerne einen Wolkenhimmel an, schon als Kind hatte sie das gern getan. Oft hatte sie irgendwelche Figuren oder Ähnliches in den Wolken gesehen. Das kennt wahrscheinlich Jeder, man erkennt in den Wolken irgendwelche Bilder, Figuren, wie auch immer. Heute sah sie überwiegend Gesichter, eigentlich fast nur noch. Nicht immer, aber doch oft und nur, wenn die richtigen Wolken am Himmel waren.
Ihr Kopf konnte nicht abschalten, sie hatte zu viele Gedanken in ihm. Zu viele Termine, die in der materiellen Welt noch zu erledigen waren. In der geistigen Welt Gedankenblitze, die teilweise so schnell weg waren, wie sie gekommen waren. Der Gedanke war da und im gleichen Moment wieder weg. Wie einmal mit den Fingern schnippen. Andere Gedanken ließen sie jegliches Zeitgefühl verlieren, dort war die Unendlichkeit und sie träumte ihre Wünsche und Sehnsüchte. Sie wollte gar nicht mehr von dort weg und träumte sich oft in den Schlaf, wo sie dann wahrscheinlich weiter träumte. Sie konnte sich nie so wirklich gut an ihre Träume erinnern, sie konnte nur sagen, ob sie gut geschlafen hatte. Schöne Träume bringen guten Schlaf und den braucht der Mensch. Es gab Nächte, da hatte sie kein Auge zugemacht. Manchmal konnte sie einfach nicht einschlafen, weil sie innerlich zu unruhig war oder sie Angst vor Albträumen hatte. Es gab eine Zeit, da hatte sie oft solche aus dem Schlaf reißenden Träume gehabt, oft ist sie schweißgebadet und voller Angst aufgewacht. Ob sie beim Aufwachen geschrien hatte, das konnte sie nicht sagen, aber in ihren Träumen hatte sie sich vor Panik und Angst die Kehle aus dem Leib geschrien. So ein Traum hatte eine Angsteinflößende Wirkung auf sie, negative Einwirkung. Dabei brauchte sie schöne Träume, positive Energie.
Immer mehr fühlte sie sich zu dieser Verbindung hingezogen, leider oft unterbrochen durch negative Einstrahlung aus der materiellen Welt. Das machte sie depressiv. Wenn sie in sich kehrte und in Gedanken war, dann spürte sie ihren Körper kaum und sie nahm alles um sich rum nicht wirklich wahr. Sie schien dann in einem bestimmten Zustand zu sein. Ähnlich wie Trance? Sie konnte es nicht sagen, aber sie fand nichts Schlimmes daran, alles war gut in ihren Träumen.
Immer öfters dachte sie über ihre Träume und Gedanken nach. Bei den Gedanken war das so eine Sache. Gedanken kamen, an die sie sich aber kurz darauf nicht mehr erinnern konnte. Oder aber Gedanken, wo sie sich fragte, warum sie über so etwas nachdachte? Leider war es so, dass sie generell viel zu viele Gedanken in ihrem Kopf hatte. Sie konnte schlecht abschalten. Wenn sie bei einem Gedanken war, war sie manchmal von einer Sekunde auf der anderen in einem anderen Gedanken. Mehrere Welten in kürzester Zeit. Noch so viel zu erledigen….
Sie fühlte sich verarscht und verraten in dieser Welt, ihr fehlte der Sinn des Daseins. So musste man heutzutage sein Leben führen? Verarscht und versklavt im modernen Stil. Ob wir wollen oder nicht, ob es uns glücklich macht oder nicht. Sie kam aus diesem System nicht heraus, weil sie sonst in der materiellen Welt untergehen würde. Sie bekam Angst, wenn sie sah, wie es auf der Welt zuging und ihr schossen die Offenbarungen durch den Kopf. Manchmal bekam sie Angst vor sich selber, Angst, vielleicht doch verrückt zu sein. Aber wenn sie so darüber nachdachte, war sie der Meinung, nicht verrückt zu sein. Vielleicht verrückt, aber nicht wahnsinnig. Oder so ähnlich.
Wenn sie zur Ruhe kam, dann machte sie nichts lieber, als sich in ihre geistige Welt zu flüchten. Sonnenschein bei angenehmen Temperaturen und bunter Blütenpracht, alles ist friedlich und die Harmonie hat die Welt erobert. Alles läuft gut und Keinem fehlt es mehr an Lebensmittel oder Trinkwasser. Es gibt keine Art von Gewalt, alle glücklich und kein Aussterben von Tier- und Pflanzenwelten. In ihren Träumen hat sie ein sorgenfreies und von ihr gestaltetes Leben, dort ist sie glücklich. Positive Gefühle. Negative Gefühle hatte sie oft, wenn sie über ihr materielles Leben nachdachte und feststellen musste, das für die positiven Einflüsse nur wenig bis gar keine Zeit blieb. Wenn man immer unter negativen Einflüssen steht, wird man auch ein negatives und nicht zufriedenes Leben führen. Die Stimmung wird flach gehalten, das ist in ihren Träumen ganz das Gegenteil. In ihren Träumen sprüht sie nur so vor Energie, alles macht glücklich. War sie der einzige Mensch, der so fühlte? Das glaubte sie nicht, denn jeder Mensch will doch sicher glücklich sein und wenn das in unserer heutigen Welt nicht geht, dann wenigstens in unseren Träumen.
Gedanken im Sekundentakt, sie schaffte es nur schwer, sich innerlich zu entspannen und ihre Gedanken zu sortieren. Gedanke schoss ihr durch den Kopf, aber wenn sie darüber nachdenken wollte, wusste sie nicht mehr, worüber sie nachdenken wollte. Der Gedanke war einfach nicht mehr da, so als ob es ihn nie gegeben hätte. Andere Gedanken hielten sich aber in ihrem Hirn fest, aber sie versuchte sich nur auf die guten Gedanken zu konzentrieren. Positive Einstrahlung, die ist wichtig für uns Menschen. Mit negativen Sachen kam sie noch nie klar und hatte auch keinerlei Interesse daran, sie versuchte ihnen aus dem Weg zu gehen beziehungsweise sie zu meiden. Oft konnte sie den negativen Dingen allerdings nicht entkommen, weil sie in ihrer materiellen Welt einfach viel zu viel negative Energie bekam. Es gab viele Dinge, die sie negativ beeinflussten, selbst wenn sie noch so sehr darauf bedacht war, positiv durchs Leben zu gehen. Meist versuchte sie die negativen Ereignisse zu streichen und nur das Schöne zu sehen, denn das machte sich glücklicher.
Wenn sie von einem Gedanken erfasst wurde, dann war ihr Körper nur eine Hülle, sie spürte ihn so gut wie gar nicht mehr und war voll und ganz in ihrer geistigen Welt. Weggetreten, körperlich fühlend nicht mehr anwesend und nur noch in diesen Gedanken im Geiste. Tief versunken darin, diese Gedanken liefen wie kleine Filmchen ab, so könnte man sagen. Und je schöner einer dieser Gedankenfilme war, desto länger hielt sie sich darin auf.
Die Stimmen in ihrem Kopf waren ihre sprechenden Gedanken. Das hörte sich irgendwie krank an und sie suchte nach einer anderen Erklärung. Wann hatte sie diese Stimmen im Kopf? Kam immer auf die Situation drauf an. Die tadelnde Stimme zum Beispiel hörte sie ermahnen, wenn ihr ein Missgeschick passierte. Dann hörte sie so was wie „Pass doch auf du blöde Kuh!“ Wenn sie Essensreste entsorgte, schoss ihr rügend durch den Kopf, dass davon noch hätten ein bis zwei Personen satt werden können und ihre innere Stimme in ihrem Kopf entschuldigt sich für diese Verschwendung, bei wem auch immer. Das wusste sie nicht, hinzu kam ein schlechtes Gewissen. Dann wieder diese Stimme, die sie ermahnte, in ihrem Kopf nicht mit ihren Stimmen zu sprechen.
Meilenweit weg in Gedanken, tief versunken. Unglückliche Wahrheiten verdrängen. So intensiv in ihren Träumen, das sie von der Außenwelt nichts mitbekam. Sie nahm sie nicht mehr wahr, eine Wohltat. Intensive Träume, Stimmen im Kopf und sie fing an, im Geiste zu Jemandem zu sprechen. Klang verrückt und das war sie auch, verrückt. Flucht in die geistige Welt. Warum? Weil es dort schöner war. Keine Sorgen. Alles gut. Stille und Harmonie. Positiv. Kann es etwas Schöneres geben?
Schreibe einen Kommentar